Alle Kindertages-
einrichtungen
des diakonischen
Werkes K�ln:
Liebe Mitglieder, liebe Unterstützer und Unterstützerinnen unseres Vereins und alle Interessierten.

nach längerem Zögern hat sich der PIV - Vorstand entschlossen, das für den 8. Mai geplante Zoofest zu verschieben.

Realistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir dieses Event durchführen könnten, sehr gering. Niemand weiß, was die Zukunft uns bringt und wie lange diese Ausnahmesituation noch andauert.

Die Schulen in NRW haben bereits jetzt die Auflage erhalten bis zu den Sommerferien keine Ausflüge mehr durchzuführen. Solch eine Bestimmung gibt es für Kitas noch nicht, aber darauf möchten wir uns nicht verlassen.

Wir sind bestrebt, den Zoo Besuch - wenn möglich - noch vor den großen Ferien durchzuführen. Sollte es in dieser Hinsicht neue Planungen bzw. Informationen geben, werden wir Sie unverzüglich informieren.

Kommen Sie alle weiterhin gut durch diese denkwürdige Zeit!

Gerhard Müllner für den PIV – Vorstand



Liebe Mitglieder, liebe Unterstützer und Unterstützerinnen unseres Vereins und alle Interessierten.

Jetzt ist es leider so gekommen wie es sich bereits seit Mitte vergangenen Jahres andeutete. Wir werden den Verein Pänz im Veedel e.V. auflösen wie auf der Mitarbeiterversammlung vom 3.2.2020 entschieden wurde. Da sich keine Mitglieder bereitfanden die Arbeit des scheidenden Vorstandes fortzuführen, bleibt uns nichts anderes übrig. Seit der Gründung des Vereins im Jahre 2007 ist viel Zeit vergangen, Gesetze haben sich verändert, die Mitarbeiterschaft der Einrichtungen hat sich verändert und die Arbeitsschwerpunkte der Pädagogik ebenfalls.

So ist unsere Hilfestellung für Einrichtungen und Kinder im Jahr 2020 nicht mehr so notwendig wie noch vor 10 Jahren. Der PIV – Vorstand ist sich einig: wir hatten eine gute Zeit gemeinsam, wir haben manches spannende Projekt auf den Weg gebracht, den Kitas neue, innovative Kooperationspartner vorgestellt und den Kindern Freude und Anregung vermittelt.
Einiges davon wird sicher nachwirken; der Vorstand sieht auch eigene, neue Projekte, die in den Einrichtungen ohne unsere Unterstützung entstehen.
Da noch Geld in der Kasse ist und um unserer Arbeit einen würdigen Abschluss zu geben, möchten wir am 08. Mai 2020 ein Abschiedsfest im Kölner Zoo veranstalten. Dort wird es noch einmal Spaß für die Kinder geben, aber auch an vier von Zoopädagoginnen betreuten Ständen Wissenswertes über Zootiere vermittelt. Zum Ende würden wir uns ein gemeinsames Singen wünschen, mal sehen, ob das klappt. Vielleicht haben Sie ja Lust, dazu zu kommen. Sie sind herzlich eingeladen. Wir bitten Sie in diesem Fall nur um eine kurze Nachricht an den Vorsitzenden (gerhard.muellner@koeln.de).

Wir danken Ihnen allen für Ihre Unterstützung und Anteilnahme, scheiden mit etwas Wehmut und wünschen uns für die Tageseinrichtungen für Kinder des Diakonischen Werkes Köln und Region weiterhin spannende und interessante Tage.

Der PIV – Vorstand



P�nz im Veedel e.V. Rechenschaftsbericht f�r das Berichtsjahr Mai 2018 bis Mai 2019

Zuerst � wie immer � die Statistik:

Der PIV-Vorstand traf sich im Berichtszeitraum zu 6 regul�ren Sitzungen, einer Sondersitzung und zu einem informellen Treffen im Dezember 2018 auf dem Weihnachtsmarkt Alter Markt. Auf der Sondersitzung wurde �ber das Vorgehen im Fall des geplanten Projektes der drei Bereiche Tanz, Musik und Kunst diskutiert. Dazu sp�ter mehr.

Das Projekt �Vom Ich zum Du zum Wir� wurde im September 2018 in der letzten Einrichtung abgeschlossen. Auch dazu sp�ter mehr.

Beim PIV Vorstand gab es keine personellen Ver�nderungen.

Die Anzahl der Mitglieder schrumpfte um drei auf 39 Personen, Neueintritte gab es keine.

�ber die finanzielle Lage des Vereins hat Frau Sauer die Eckdaten vorgetragen. Ich m�chte mich an dieser Stelle herzlich bei Frau Sauer und Frau Werner bedanken, dass sie sich auch in diesem Jahr als Kassenpr�ferinnen zur Verf�gung gestellt haben.

Die Spendensituation stellt sich wie folgt dar:
F�r das genannte Projekt �Vom Ich zum Du zum Wir� bekamen wir einen Zuschuss �ber 7.500 Euro durch die Stiftung �wir helfen� des K�lner Stadtanzeigers. Weiterhin erhielten wir aufgrund eines Berichts im K�lner Stadtanzeiger �ber unser Projekt von einer Dame aus dem Bergischen Land spontan 2.000 Euro. In dem Begleitschreiben zeigte sie sich sehr begeistert �ber unser Konzept und wollte uns gerne unterst�tzen. Dar�ber freuten wir uns sehr.

Zudem gab es � wie in den letzten Jahren � eine Spendenaktion der Familie Lill, die Frau R�ggeberg den beachtlichen Betrag von 6.345 Euro �bergab.

Einige Fakten zum abgeschlossenen Projekt. Die Ma�nahme wurde wie geplant in 17 Gruppen der Einrichtungen des Diakonischen Werkes durchgef�hrt. So konnten circa 250 Kinder teilnehmen. Die Tanzp�dagoginnen und der Tanzp�dagoge machten ihre Sache sehr gut, es gab viel Zustimmung bei Kindern und ErzieherInnen. Es entstand eine Dokumentation von �Vom Ich zum Du zum Wir�, die dankenswerterweise von Frau Bierd�mpel zusammengestellt und redigiert wurde. In ihr sind Freude und Motivation der Kinder zu erkennen, die w�hrend der Projektstunden herrschten.

Leider ist die Brosch�re mittlerweile vergriffen, sodass wir heute keine Exemplare davon auslegen k�nnen.

Die Gesamtkosten der Ma�nahme beliefen sich auf 11.951,10 Euro, damit blieben wir noch unter der veranschlagten Summe von 13.000 Euro, die ich im vergangenen Rechenschaftsbericht genannt hatte.

Es gab drei Antr�ge auf finanzielle Unterst�tzung bei der �kologischen Umgestaltung von Au�engel�nden der Einrichtungen. In der Sitzung vom 5.September 2019 verabschiedete der PIV Vorstand eine Regelung, nach der in jedem Jahr eine Einrichtung gef�rdert werden soll, falls es die Kassenlage erlaubt. Die F�rdersumme betr�gt pro Gruppe 1.500 Euro.

Nach diesen Richtlinien wurde der Antrag der Xantener Stra�e f�r das Jahr 2019 bewilligt und 4.500 Euro bereits �berwiesen. F�r 2018 hatte die TE Am Bilderst�ckchen den Zuschlag bekommen, eine Abrechnung steht noch aus. F�r kommendes Jahr hat die Einrichtung Br�hler Landstra�e einen Antrag gestellt, der allerdings noch keine Ma�nahmen und Summen nennt. Auch diesem Antrag wurde im Rahmen der Richtlinien zugestimmt.

Jetzt m�chte ich einige Worte zum Zustandekommen des neuen Projektes �Nix wie raus � Naturerlebnisse in Wald und Feld� sagen. Wie schon erw�hnt war urspr�nglich ein anderes Projekt geplant. Die Idee dazu entstand bei der letzten Mitgliederversammlung 2018. Frau Koll, Kunstlehrerin, Frau Neumann, Musikp�dagogin und Frau Bierd�mpel, Tanzp�dagogin hatten mit uns �ber ein Projekt nachgedacht, das alle drei Kulturbereiche miteinander verbinden sollte, d.h. ein Thema, das in drei unterschiedlichen Sparten erarbeitet wird. Es gab dazu zwei gemeinsame Sitzungen, in denen Umsetzungsverschl�ge gemacht wurden. Letztendlich wurde die Idee des Projektes zu einer mathematischen Gleichung. Nicht alle Einrichtungen konnten den gleichen Schwerpunkt w�hlen. Es musste ein �Stundenplan� ausgearbeitet werden, wie viele Stunden jede Gruppe von jedem Bereich erhielt, zus�tzliche Schwierigkeit war, dass bei den Kunststunden nicht so viele Kinder teilnehmen konnten wie in den beiden anderen Bereichen. Um die auftauchenden Fragen zu beantworten lud der PIV Vorstand die drei Projektleiterinnen zu einem Gespr�ch am 18.10.2018 ein. In dieser Sitzung wurde klar, dass auch bei den drei P�dagoginnen das Konzept und die Ausrichtung des Projektes nicht deckungsgleich waren.

Letztendlich scheiterte das Projekt daran, dass sich nicht gen�gend Einrichtungen bereitfanden, den Tanz als Schwerpunkt zu w�hlen. Wir waren nicht ungl�cklich �ber diese Entwicklung, denn es war die Frage, ob die vorgestellte Theorie des Projektes in der Praxis funktioniert h�tte und wie gewinnbringend sie wirklich f�r die teilnehmenden Kinder gewesen w�re. Wir sagten das Projekt ab.

So blieb uns nichts anderes �brig als auf die Schnelle � es war mittlerweile Anfang November � eine andere Idee aus dem Boden zu stampfen. Die z�gige Planung war deshalb so wichtig, damit die Einrichtungen ein gen�gend gro�en Planungszeitraum haben, f�r die Einwerbung von Spenden ist es auch sehr wichtig, den Sponsoren eine Projektidee vorstellen zu k�nnen. Auf der Sitzung vom 31.10.2018 entschieden wir uns f�r das Projekt �Nix wie raus � Naturerlebnisse in Wald und Feld�.

Leider gab es nicht gen�gend Zeit einen Projektpartner zu finden, deshalb wurden nur die Rahmenbedingungen genannt, die f�r unser Projekt galten. Jede Einrichtung konnte selbst entscheiden in welchem Rahmen die Gelder eingesetzt werden sollten. Bis auf eine Einrichtung wurde unser Angebot angenommen und uns liegen die Planungen f�r die Durchf�hrung des Projektes vor. Mit dem Fehlen eines Projektpartners ist leider auch verbunden, dass jede Einrichtung ihre Aktionen selbst dokumentieren und uns einen Text und einige Fotos f�r eine abschlie�ende Infobrosch�re zur Verf�gung stellen muss.

Abschlie�end m�chte ich ein Thema ansprechen, dass den PIV-Vorstand bereits seit einiger Zeit besch�ftigt. Drei Mitglieder sind bereits seit Anfang an dabei, die beiden anderen sind vor zwei Jahren nachger�ckt. Hanne R�ggeberg und ich haben mittlerweile die 70 gepackt. Wir denken �ber einen Stabwechsel nach, d.h. wir w�rden gerne unser PIV Mandat an j�ngere Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Auch unser Kassenwart sieht sich aufgrund seiner Arbeitsbelastung nicht in der Lage sein Amt �ber weitere zwei Jahre auszu�ben. Als Zeitpunkt unseres Ausscheidens denken wir ans Ende dieses Jahres.

Wir appellieren deswegen an unsere Mitglieder zu �berlegen, wer die F�hrung des Vereins �bernehmen kann. Wir werden diesen Appell auch schriftlich an alle die weiterleiten, die heute nicht dabei sein k�nnen. Nicht verhehlen will ich, dass PIV sich schwer tut neue Mitglieder zu gewinnen. Gut w�re es, wenn die Einrichtungen bei ErzieherInnen und Eltern f�r eine Mitgliedschaft werben k�nnten. Ansonsten ist es schwierig Menschen, die sich nicht mit der Situation unserer Einrichtungen auskennen, zu einem Eintritt in �P�nz im Veedel� zu gewinnen.

Am 25.November diesen Jahres werden wir eine au�erordentliche Mitgliederversammlung einberufen.

Den Rechenschaftsbericht finden Sie auch als PDF-Datei hier.



11 Jahre PiV ? Vollst�ndige Interviews zum Jubil�um

Interview Anke Werner, Leiterin der TE Am Bilderst�ckchen, 26. Januar 2018

Sie haben die letzten Projekte, die PIV den Kitas angeboten hat, begleitet. Warum haben Sie Angebote angenommen?
Die Angebote sind direkt auf die Kinder zugeschnitten. Man merkt gleich, dass das Leute organisiert haben, die von Kindern und von P�dagogik Ahnung haben, und die sich bem�ht haben, den Kindern etwas zu bieten.

Waren nur Sie daf�r? Wie haben sich die Erzieherinnen ge�u�ert?
Nein, ich musste keine �berzeugungsarbeit leisten. Wenn eine neue Idee kommt, finden die Mitarbeiterinnen das meist sehr gut, und sie freuen sich, wenn etwas Besonderes f�r die Kinder angeboten wird. Zuerst ist die Freude dar�ber da, dass etwas stattfindet. Wenn es dann konkreter wird, d.h. jetzt f�llt die Arbeit an, ist die Frage: Wer soll das machen? Und wann? Und in welcher Form bin ich als Mitarbeiterin der Gruppe beteiligt? Wenn man dann noch konkreter wird, machen die Kolleginnen gerne mit, und wenn das Projekt l�uft, machen sie die Erfahrung, dass das etwas ganz Tolles ist. D.h. auch im Nachgang wird das Angebot dann als sehr positiv bewertet.

Haben die Projekte von PIV die eigenen Planungen der Einrichtung beeintr�chtigt?
Die Projekte konnten ganz gut in den Kita-Alltag eingebaut werden. Wenn ich jetzt zum Beispiel das letzte Projekt �Mein zu Hause � dein zu Hause�, das im Atelier der Kunstschule in K�ln � L�venich stattfand, nehme. Man hat gen�gend Vorlaufzeit zur Vorbereitung. Man ist nicht alleine mit dem Projekt: es gibt da einen Ort, an dem man sich nicht um das Material k�mmern muss, die Kolleginnen der Kita mussten lediglich f�r die Organisation der Hin- und R�ckfahrt sorgen. Insofern hielt sich die Belastung der Mitarbeiterinnen in Grenzen.

Was macht f�r Sie das Charakteristische der PIV-Projekte aus?
Das Besondere an dem Verein �P�nz im Veedel� ist, das er von Mitarbeitenden und Leitungen der Einrichtungen gegr�ndet wurde, das hei�t, da wissen die Leute, welcher Bedarf in den Kitas ist, was kann man dort anbieten, was ist gut durchf�hrbar. Die Projekte sind sehr praxisnah, es gibt keinen gro�en Theorie-�berbau. Es kann ein St�ckchen Entlastung f�r die Erzieherinnen sein.

Denken Sie, dass die Projekte eine gewisse Nachhaltigkeit hatten?
Vor allem erhalten die Kolleginnen neue Ideen. Mit diesen Ideen k�nnen sie hinterher weiterarbeiten. Ein Beispiel: Der Verein �Quer-Wald-ein� baute w�hrend eines Projektes ein Waldsofa auf dem Au�engel�nde der Einrichtung. Auf die Idee w�ren die Kolleginnen von allein niemals gekommen. Aber da kamen eben die Fachleute, die setzten das Projekt in Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Kindern um. Das Waldsofa ist zwischenzeitlich aus �den Fugen�, aber wir wissen nun, wie es geht und bauen es neu auf. Da ist schon etwas Neues installiert worden.
Ein weiteres Beispiel: durch die Zusammenarbeit mit der Rheinischen Musikschule ist Musik und Gesang ein fester Bestandteil des Angebotes unserer Kita geworden. Wir sehen uns mittlerweile als Einrichtung mit dem Schwerpunkt Musik, oder besser Sprache und Musik. Durch PIV kam dieser Kontakt zustande, mittlerweile kennen wir uns gut, die Wege zu Infos sind kurz, die Kooperation funktioniert ausgezeichnet. Nach der Finanzierung des ersten Projektes durch PIV konnten wir durch die Vermittlung der Rheinischen Musikschule an neuen Projekten teilnehmen, die �ber �ffentliche Zusch�sse finanziert werden.

Welche Reaktionen gab es von Seiten der Kinder auf die Projekte?
Unsere Kinder sind dankbar, wenn sie einen Ausflug machen k�nnen, oder jemand in die Einrichtung kommt, um etwas Interessantes anzubieten. Im Gegensatz zu Kindern z.B. aus Rodenkirchen, die schon kennen, dass jede Menge Veranstaltungen stattfinden, ist das hier etwas ganz Besonderes. Die Kinder freuen sich und nehmen das auch dankbar an. Die direkte Antwort der meisten Kinder auf die Frage� Wie hat euch das Projekt gefallen?� lautet: �Das war cool.� Wir dokumentieren die Arbeiten und das Tun jedes Kindes in seinem Portfolio. Dadurch bleiben die gemachten Erfahrungen in Erinnerung, und beim Betrachten der Fotos werden die Projekte und Inhalte immer wieder Thema zwischen den Kindern, aber auch zwischen Erzieherinnen und Kindern. Besonders das Zirkusprojekt ist den Kindern noch in Erinnerung. Jedes Kind ist immer noch stolz auf die Kunstst�cke, die es w�hrend der Auff�hrung vorf�hren durfte.

Welche Reaktionen gab es von Seiten der (beteiligten) Erzieherinnen?
Teilweise sprechen die Erzieherinnen heute noch von den Projekten. Besonders die Kooperation mit �Quer-Wald-ein� hat ihnen gut gefallen. Sie �u�erten, dass sie dort vieles mitnehmen konnten. Je mehr sie dabei sind und miterleben, was in dem Projekt passiert, je mehr setzen sie sich daf�r ein. Das scheint mir eine wichtige Voraussetzung f�r den Erfolg der Projekte zu sein: aktive Teilnahme und p�dagogische Hintergrundinformationen zu den Aktionen.

Welches Projekt hat Ihnen am besten gefallen und warum?
Mir pers�nlich hat das Projekt �Mein zu Hause � dein zu Hause� am besten gefallen. Dort wurde die Akzeptanz der Kinder untereinander, so wie sie sind, deutlich, das fand ich ganz toll. Jedes Kind konnte dort mitmachen und etwas f�r sich machen, das fand ich wunderbar. Ich bekam den Eindruck, dass es keine Schranken f�r Kinder gab �f�r dich ist das nix�, alle Kinder konnten ganz entspannt mitmachen. Au�erdem gab es nicht nur die Fokussierung auf das Herstellen von Bildern, die Referentin hatte einen Hund mit im Atelier, der sehr von Interesse f�r die Kinder war. Es gab dort viel zu entdecken. Und das akzeptierte Frau Koll, sie lie� den Kindern diesen Freiraum. Zudem �berzeugte mich ihr p�dagogisches Konzept, dass sehr gut zur Thematik Akzeptanz und Kooperation passte.

Haben die Eltern realisiert, dass es einen F�rderverein f�r ihre Kinder gibt und das PIV Projekte finanziert?
Nat�rlich r�hre ich die Werbetrommel f�r PIV, besonders in den Elternbeiratssitzungen. Und diese Eltern schaffen einen gewissen Transfer in die Elternschaft. Auch wenn Eltern im Detail nicht wissen, was PIV macht, h�ngen bleiben zumindest die Projekte, an denen ihre Kinder teilgenommen haben.
Da in der Regel in unserer Einrichtung nicht alle Kinder mitmachen k�nnen, gibt es �fter Fragen, warum das eigene Kind nicht teilnehmen durfte. Auff�llig ist, welches Highlight das Zirkusprojekt f�r die Eltern war. Das Zirkusprojekt macht heute noch Werbung f�r unsere Einrichtung. Fremde Eltern sprechen mich auf dieses Projekt an, nachdem unsere Eltern davon erz�hlt haben. Und selbst im Elternbeirat, wenn �ber Projekte gesprochen wird, kommt immer wieder die Sprache auf die Zirkusvorstellung. Also f�r die Eltern war die Teilnahme an der Auff�hrung am Ende des Projektes grandios.

Anekdote:
W�hrend des Projektes mit Queer-Wald ein gingen die Kinder in den Wald. Daf�r mussten sie sich passend kleiden. Gummistiefel, Anorak angezogen, Butterbrot und ein Getr�nk in der Tasche, und schon ist man fertig f�r den Waldausflug. Ein M�dchen fragte ihre Freundin Lina ganz erstaunt:� Wo sind deine Sachen? Du hast ja gar nichts dabei�. Lina(4;6 J.): �Wieso, ich habe doch meine Krone und meinen Fingerring!� Und Lina hatte wirklich das Gef�hl, sie h�tte alles dabei, was sie brauchte.
Trotzdem kam sie mit in den Wald.



Interview Frau Koll 22.01.2018

Sie haben bereits zwei Projekte f�r PIV durchgef�hrt. Was hat Sie bewogen, die Auftr�ge von PIV anzunehmen?
Ich kannte vorher die Arbeit in den Brennpunktkinderg�rten nicht. Das war eine neue Herausforderung. Weil es einfach eine andere Zielgruppe ist als das, was wir normalerweise machen und weil das f�r mich pers�nlich interessant war.

In welchem Rahmen bewegte sich die Durchf�hrung ihrer Projekte?
Es war ein ganz neuer Rahmen. Eine ganz andere Aufgabenstellung, eine ganz andere Herausforderung. Also nicht das, was wir hier an Unterricht machen. Im Projekt �mein zu Hause � dein zu Hause� war die Herausforderung diese relativ jungen Kinder zu einem relativ schwierigen Thema zu kriegen, mit dem sie sich wissentlich nicht auseinandersetzen. Die Kinder empfanden das Thema Ausgrenzung und Vorurteile eigentlich gar nicht problematisch, nichts wor�ber man sich Gedanken macht. Die Problematik des Umgangs miteinander und unterschiedlicher Kulturen haben die so nicht auf dem Schirm. Es gibt auch Probleme im sprachlichen Bereich, es gibt viele Migrantenkinder, die nicht �ber den gleichen Sprachschatz verf�gen wie ein deutsches Kind. Aber in Ihren Einrichtungen gab es auch deutsche Kinder, die nicht genau wussten, was ein Dschungel oder was eine Palme ist. Das geh�rt nicht zur Lebenswelt dieser Kinder.
Im ersten Projekt gab es einen kleinen Jungen. Der hatte die �Hausaufgabe� bekommen er solle sich sein Lieblingsbuch in der Gruppe aussuchen. Er kam in die Stunde und hatte ein Buch �ber Dinosaurier mitgebracht. Er hat dann Flugsaurier abgemalt und wir haben zusammen das Buch durchgeschaut. Er fand das anregend und es hat ihm Spa� gemacht. Ich munterte ihn auf: �Wenn du das so sch�n findest, kannst du ja zu Hause mal durch deine B�cher gucken, kannst schauen ob da was Sch�nes f�r dich dabei ist und dann kannst du das auch zu Hause einmal machen.� Der Junge antwortete: �Wir haben keine B�cher zu Hause. Wir haben gar keine B�cher zu Hause � kein einziges!� Das habe ich zur Kenntnis genommen und bin sp�ter zur Gruppenleitung gegangen. Und die best�tigte mir, dass es in der Tat in dieser Familie keine B�cher gibt. Die Eltern sind n�mlich Analphabeten. Und das Traurige an der Sache ist, dass sie es auch nicht als etwas Wertvolles empfinden und zumindest der Junge das lernen k�nnte.
Wenn es um die Nachhaltigkeit von solchen Projekten geht ist zu hoffen, dass der Junge vielleicht seine Mutter jetzt einmal gen�tigt hat ihm ein Buch zu kaufen.

Haben Sie die Ziele, die Sie sich f�r die Projekte gesetzt hatten, erreicht?
In weiten Teilen ja, aber nicht in allen. Z.B. bei der �bung �Austauschen der Gesichter� ging es darum Teile des Gesichtes anderer Kinder auszuschneiden und damit Partien des eigenen Gesichtes zu �berkleben. Es kam nicht wie erwartet zu negativen Zuschreibungen wie �deine Haare nehme ich nicht, denn das sind ja �tzende Kr�uselhaare�, oder �ich finde deine Hautfarbe doof�. Sichtbare Ablehnung anderen Kindern gegen�ber gab es nicht.
In einer Einrichtung weinten zwei kleinere Kinder. Ein anderes Kind kam dazu und erkl�rte: �Ja, das sind die T�rken, die heulen immer.�

Wie haben Sie die Arbeit mit den Kindergruppen aus dem Brennpunkt empfunden?
Die Brennpunktkinder wissen einfach viel weniger, sie haben viel weniger Erfahrung mit Malen, mit Materialien. Kinder in den Kursen hier sagen ganz oft: Die Farben kenne ich, die haben wir zu Hause auch. Das ist bei den Brennpunktkindern gar nicht gegeben, denen muss man manche Sachen viel intensiver erkl�ren. Deshalb ist es besser das vorzumachen, was man den Kindern vermitteln m�chte.
Oder man setzt sich daneben und sagt �Wollen wir mal gemeinsam einen Baum zeichnen�. Dann macht man ein paar Striche und das Kind f�ngt von selbst an. So schafft man es, die Haltung �Was will die Frau eigentlich von mir� zu �berwinden.

Gab es �berraschungen f�r Sie?
Wenn die Kinder sich gefreut haben, dass ich wiederkam. Das ein Kind w�hrend des zweitens Projektes sagte �Dich kenn ich, du warst vor zwei Jahren schon mal da.� Wenn die Kinder stolz auf ihr Bild waren, sich ge�ffnet und etwas von sich erz�hlt haben und man merkte, dass sie Vertrauen gefasst hatten. Das passierte relativ schnell, man muss sie einfach angucken und Zeit haben.
In der Einrichtung Bilderst�ckchen gab es einen Jungen, der war laut, nervig, anstrengend, der wollte gerne kommen. Und dann wollte der auch noch einen Freund mitbringen. Darauf sagte ich ihm, dass m�sse er mit der Gruppenleitung besprechen. Er bestand vehement auf seinem Wunsch und fragte noch einmal und noch einmal. Dann durften beide kommen, wobei ich ihnen sagte, dass, wenn sie beide weiter so laut seien wie bisher, mich das st�ren w�rde und wir dann neu �berlegen m�ssten.
Die Beiden hatten dann so eine Freude, haben so geniale Sachen gemacht. Aus Keramiplast bastelten die ein Flugzeug, das wurde von einem Himmel gehalten, den sie als dreidimensionalen Hintergrund gestaltet hatten.
Ich empfinde die Brennpunktkinder grunds�tzlich als offen und neugierig, da gibt es keinen Unterschied zu anderen Kindern.

W�rden Sie sagen, dass Projekte in diesem Setting Sinn machen oder brauchen die Kinder andere oder weitere Impulse?
Ja, die machen insbesondere bei den Brennpunktkindern Sinn. Das kann ich aus der Sicht als Mutter sagen, aber auch aus Sicht meiner Arbeit. Es gab Bemerkungen von anderen �Bei uns im Kindergarten gibt es das aber nicht.� Meine Antwort: �Nein, ihr macht das ja auch selber oder ihr k�nnt eure Kinder hierherbringen (in die Kunstschule). In Brennpunktkinderg�rten k�nnen das die Eltern vielleicht nicht, weil es zu teuer ist oder sie es nicht wollen. Ihnen kommt solch eine Aktion gar nicht in den Sinn. Und deswegen ist es dringend notwendig, dass solche Brennpunktkinderg�rten so etwas anbieten.
Zudem glaube ich, dass man dort (in den Kitas) im kreativen Bereich nie gen�gend Impulse haben kann.

Haben Sie das Gef�hl, dass die Kinder etwas mitgenommen haben aus den Projekten?
Ja, klar haben die Kinder etwas mitgenommen. Allerdings nicht willentlich � das tun Kinder ja nie. Im Zweifelsfall nehmen die mit, dass Malen etwas Sch�nes ist, das es Freude macht und ihnen das Vorurteil nimmt `ich kann nicht malen`.
Wir sprechen �ber Nachhaltigkeit. Speziell f�r die Brennpunktkinder w�rde ich sagen, dass die Nachhaltigkeit etwas mit Freiheit zu tun hatte. Das man hier Sachen machen kann, die man zu Hause nicht machen kann. Z.B. darf man hier �ber den Tisch krabbeln, wenn man sonst nicht an die Stifte kommt. Es geht nicht um die Freiheit auf den Tisch zu steigen sondern um die Freiheit Regeln zu brechen, wenn das einer bestimmten Sache dient. Dabei muss man sich nat�rlich �berlegen, geht das jetzt, kann ich das machen? Kunst braucht immer Freiheit.

Was denken Sie dar�ber, dass es unseren F�rderverein gibt, der f�r zus�tzliche Angebote f�r Kinder sorgt?
Ich finde das genial, denn wer sollte das sonst bezahlen? Und es ist vielleicht nicht so schlecht, wenn das jemand von extern macht, der eine andere Verbindung zu den Kindern hat. Da entsteht eine andere Dynamik.
Es ist gro�artig, dass es diesen F�rderverein gibt. Ich kenne mehrere F�rdervereine, wo es nur um das Durchreichen von Geld geht. Was ich bei Ihnen schon immer toll fand, dass Sie Sachen auf die Beine stellen. Sie denken sich Projekte aus, von denen Sie meinen, dass die gut f�r die Kinder sind.



Interview Frau Schindel, Gruppenleiterin in der TE Burgenlandstra�e K�ln-Kalk, 1.3.2018

Sie haben an Projekten, die PIV den Einrichtungen angeboten hat, teilgenommen. An welchen?
Ich habe an unterschiedlichen Projekten von PIV teilgenommen. U.a. war ich teilweise bei einem Projekt der Kunstschule mit dabei, einem Musikprojekt f�r Musikerziehung im Elementarbereich, dem Zirkusprojekt und unterschiedlichen Aktionen mit Querwaldein.

Was war der Grund daf�r, dass Sie sich entschieden haben an Projekten, die PIV angeboten hat, teilzunehmen?
Ich habe es immer als gro�e Chance gesehen, neuen Input von au�en zu bekommen. Besser als viele Fortbildungen, habe ich durch die praktische Begleitung von PIV-Projekten neue Ideen f�r meine Arbeit entdecken und umsetzen k�nnen. Besonders durch die M�glichkeit viel zu beobachten, sich Techniken und Methoden der Projektp�dagogen abzugucken und die unmittelbare N�he zur Praxis, konnte ich im Nachhinein f�r meinen Kindergartenalltag nutzen und teilweise integrieren.

Was macht f�r Sie das Charakteristische der PIV-Projekte aus?
PIV-Projekte habe ich immer als sehr praxisorientiert und gleichzeitig als eine willkommene Abwechselung aus dem allgemeinen Kindergartenalltag erlebt. Immer standen die St�rken der Kinder im Mittelpunkt und nicht die vorhandenen Defizite, die sonst oft im Fokus auf das einzelne Kind im Vordergrund stehen.

Wie beurteilen Sie den p�dagogischen Nutzen dieser Projekte?
Ich beurteile den p�dagogischen Nutzen als sehr wertvoll und es w�re von noch gr��erer Nachhaltigkeit, wenn kontinuierlich und langfristig solche Projekteinheiten in den Kitas installiert w�ren. Besonders die Herangehensweise von Au�enstehenden erm�glicht den Kindern aus bestehenden Rollen herauszutreten, Selbstbewusstsein zu entwickeln, sich z.T. neu zu erfinden und neue St�rken zu entdecken. Ich sehe die Erzieherinnen in der Kita eher als �Allrounder�, wobei die gezielt eingesetzten P�dagogen der Projekte die M�glichkeit haben, unbefangen das Kind zu sehen und den Blickwinkel der Erzieherin erweitern k�nnen.

Welche Reaktionen gab es von Seiten der Kinder auf die Projekte?
Die Kinder habe ich mit gro�er Begeisterung und konzentriert bei der Sache erlebt. Besonders beeindruckend fand ich die Auff�hrung beim Sommerfest im Rahmen des Zirkusprojektes. F�r die Eltern war es au�erdem im wahrsten Sinne des Wortes eine �grandiose Vorstellung�, in denen sie ihre Kinder erleben durften. Oft von Eltern gesetzte Grenzen, z.B. aus �bergro�er Sorge, konnten die Kinder hier �berwinden, sich �ngsten stellen und sofort Applaus ernten. Nach �ber einem Jahr erz�hlen die Kinder immer noch mit gro�er Freude von diesem Tag.

Denken Sie, dass die Projekte eine gewisse Nachhaltigkeit hatten?
Es liegt zum gro�en Teil an den Erzieherinnen, inwieweit die Projekte nachhaltig sind. Je mehr man selbst die M�glichkeit hat daran teilzunehmen, desto gr��er ist die Wahrscheinlichkeit einen Teil davon in den Kindergartenalltag zu integrieren.

Welches Projekt hat Ihnen am besten gefallen und warum?
Nat�rlich fand ich das Musikprojekt f�r mich sehr spannend, was sicher damit zusammenh�ngt, dass ich selber viel singe mit den Kindern. Aber auch alle anderen Angebote haben mich auf ihre Art und Weise bereichert.

Welche Verbesserungsm�glichkeiten sehen Sie f�r die Zukunft?
Ich selbst h�tte sehr gerne mehr Zeit zur Reflexion mit den Projektleitern gehabt, Zeit um sich die Reaktionen der Kinder noch besser anschauen zu k�nnen, Tipps f�r den Alltag zu bekommen.


Kontakt
Impressum